bpv-Umfrage offenbart überwältigende Impfbereitschaft unter Lehrkräften Schutzraum Schule braucht mehr Tempo und Entschlossenheit

    Über 4600 Lehrkräfte im aktiven Schuldienst an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen haben sich am Wochenende an einer Umfrage des Philologenverbands zum Thema Covid-Impfungen beteiligt. Das Ergebnis ist bemerkenswert und widerlegt immer wieder gehörte Vorwürfe, die Zahl der Impfunwilligen bzw. -verweigerer sei unter Lehrerinnen und Lehrern besonders hoch.

    Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zu den Covid-Impfungen sind:

    • 88 Prozent haben bereits mindestens eine erste Impfdosis erhalten und es gibt unter den Teilnehmenden fast keine Impfunwilligen. Nur 2 Prozent lehnen eine Impfung ab, weitere 2 Prozent sind noch unentschlossen.
    • Die Impfungen erfolgten zum größten Teil (je ein Drittel) in den bayerischen Impf­zentren oder in einer Arztpraxis, nur ein Viertel der Geimpften wurde über Reihen­impfungen speziell für Lehrkräfte erreicht.
    • Zum Beginn des Präsenzunterrichts nach den Pfingstferien sind gut 60 Prozent der impfwilligen Gymnasiallehrer noch nicht vollständig geimpft.

    „Die hohe Zahl der zumindest erstgeimpften Lehrkräfte kann nicht nur als Beleg für die Sorge der Lehrerschaft um die eigene Gesundheit gewertet werden, sie dokumentiert auch das besondere Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen für die Kolleginnen und Kollegen sowie die Schülerinnen und Schüler“, kommentiert der bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl die Zahlen.

    Insgesamt enttäuscht zeigt sich Schwägerl trotz der sehr hohen Impfquote vom Verlauf der Impfkampagne für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen: „Die unverständliche und poli­tisch falsche Aufspaltung der Lehrkräfte in priorisierte Grund-, Mittel- und Förderschullehrer sowie Lehrer an weiterführenden Schulen hat im Verbund mit haltlosen Aussagen, Lehre­rinnen und Lehrer hätten kein Interesse am Impfen, zu enormen Verzögerungen geführt. Dass Lehrkräfte nun einen vollständigen Schutz in Aussicht haben, wenn die dritte Welle am Abebben ist und die 7-Tage-Inzidenz im Freistaat unter 30 fällt, zeigt, dass der verspro­chene Impfturbo der Staatsregierung zu spät gezündet hat. Hätten bereits Anfang des Jahres alle Lehrkräfte ein Impfangebot erhalten, hätte man unsere Schulen als Orte, an denen de facto täglich Großveranstaltungen stattfinden, pandemiesicherer machen kön­nen. Der politische Handlungsspielraum für frühere Öffnungen der Schulen wäre deut­lich erweitert gewesen. Diese Chance wurde vertan. Die Lehre für eine mögliche Erneue­rung des Impfschutzes im Herbst und für zukünftige Pandemie-Wellen kann nur lauten: Mehr Tempo und mehr Entschlossenheit, um den Schutzraum Schule zu sichern.“

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