- Rückkehr zum Präsenzunterricht für Abschlusskassen eine große Herausforderung
- Schulen dürfen keine Hotspots für COVID19 und COVID19-Mutationen werden
- Erst ein umfassendes Impfangebot ebnet den Weg zum Regelunterricht
Die Wiedereröffnung der Schulen in NRW für Grundschülerinnen und Grundschüler und Abschlussklassen darf kein übereilter Startschuss für weitere Lockerungen sein. Noch immer sind nicht alle Schulen in NRW ausreichend mit Lüftungsanlagen ausgestattet. Die digitale Infrastruktur ist nach wie vor flickenteppichhaft und die Testungen laufen nicht überall reibungslos, der COVID19-Schnelltest ist nicht allerorts verfügbar. Daher sollte die Landesregierung bei der Öffnung der Schulen auch weiterhin vorsichtig sein. „Jetzt, wo das flächendeckende Impfangebot für Lehrerinnen und Lehrer ernsthaft angedacht ist, sollten nicht voreilig weitere Jahrgänge zurück in die Schulen geholt werden. Es ist weiterhin nicht auszuschließen, dass COVID19-Erkrankungen in die Schulen getragen werden und sich dort verbreiten können. Dies stellt für Lehrinnen und Lehrer sowie für Schülerinnen und Schüler und deren Angehörige ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko dar“, betont Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbandes Nordrhein-Westfalen (PhV NW). Erst ein umfassendes Impfangebot und weitreichende Möglichkeiten für COVID19-Schnelltests können zur Entspannung der Situation beitragen.
Abitur 2021
Sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte, stellt die aktuelle Pandemiesituation eine große Belastung und enorme Herausforderung dar. Die Durchführung einer fairen, ordnungsgemäßen und bundesweit vergleichbaren Abiturprüfung ist nur mit äußerster Anstrengung aller Beteiligten möglich. „Die Vorbereitung auf diese entscheidenden Prüfungen erscheint allein über das Distanzlernen kaum möglich. Gerade in den Abschlussklasse ist Präsenzunterricht von Bedeutung. Gleichzeitig muss dabei das Infektionsrisiko so gering wie möglich gehalten werden. Sorgen machen uns daher die Berichte über die Ausbreitung der Virus-Mutation in Nordrhein-Westfalen“, stellt Sabine Mistler klar. Die Lehrerinnen und Lehrer sollten sich zum Wohl der Schülerinnen und Schüler eigentlich auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können. Stattdessen werden die Sorgen um die persönliche Gesundheit und eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus zu einer Belastung im Schulalltag. „Diese Ausnahmesituation darf nicht weiter verschärft werden. Die Belastungsgrenze der Lehrerinnen und Lehrer ist erreicht und oft schon überschritten. Weitere Jahrgänge sollten erst in die Schulen zurückkommen, wenn diese Sorgen nicht mehr bestehen müssen“, fordert die Vorsitzende des NRW Philologen-Verbandes.