PhV S-H: Pandemie bringt Lehrkräfte an ihre Belastungsgrenze – Finger fordert mehr Unterstützung von Landesregierung und kommunalen Schulträgern

    Der anhaltende Fernunterricht in Kombination mit Präsenzunterricht in einzelnen Klassen und zusätzlicher Notbetreuung bringt die schleswig-holsteinischen Lehrkräfte und die Funktionsträger in den Schulleitungen derzeit an ihre Belastungsgrenze. Darauf macht der Philologenverband Schleswig-Holstein Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger aufmerksam.

    Der Vorsitzende des P h v, Jens Finger, konkretisierte das Arbeiten an der Belastungsgrenze in den folgenden Punkten:

    • Technische Probleme und eine nach wie vor unzureichende Digitalausstattung erschweren zur Zeit den per Videokonferenzen zu haltenden Fernunterricht, wie er von Seiten des Bildungsministeriums empfohlen wird. Mehrfach sind in den vergangenen Wochen die Systeme wegen Überlastung zusammengebrochen.
    • Die gerade vor den Zeugnissen so notwendige Kommunikation zwischen Lehrkräften und einzelnen Schülerinnen und Schülern wie auch zwischen Lehrkräften und Eltern nimmt ein zeitliches Ausmaß an, das Lehrerinnen und Lehrer gegenwärtig nur schwer bewältigen können.
    • Digitale Zeugniskonferenzen und Elternsprechtage stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.
    • Wegen der ausbleibenden persönlichen Begegnungen im Unterricht erfordert die Rückmeldung über erbrachte Schülerleistungen in individuellen Telefongesprächen und Mailkontakten einen besonders hohen Zeitaufwand.
    • Die bundesweit zu hörende öffentliche Kritik an Lehrkräften, wonach deren digitale Kompetenz unzureichend sei, übersieht, dass die pädagogische Kernaufgabe der Unterricht in der Klasse ist und alle digitalen Alternativformate letztlich nur Notlösungen sein können.

    Finger forderte die Öffentlichkeit auf, sich dieser für Lehrkräfte, Schüler und Eltern so unbefriedigenden Situation bewusst zu werden und die derzeitigen Belastungen zu reduzieren:

    „Deutlich kleinere Klassen wären hier ein probates Mittel und natürlich Schulöffnungen auf der Basis der regionalen Infektionslage – selbstverständlich unter strikter Einhaltung der notwendigen Hygienebedingungen“, so Finger.

    Nach oben