In der Delegiertenversammlung am vergangenen Mittwoch in Saarbrücken-Burbach hat sich eine überwältigende Mehrheit im Philologenverband für die Weiterentwicklung des Gymnasiums im Saarland zu einem Gymnasium Plus ausgesprochen. Kernpunkte bilden die konsequente Umsetzung des Fachunterrichts, die Einrichtung eines Profilbereichs mit den Fächern Informatik und Mehrsprachigkeit ab Klassenstufe 5, ein verbessertes pädagogisches Konzept für die Mittelstufe (also die bisherigen Klassenstufen 8 bis 10) sowie Schul- und Unterrichtsassistenten als gymnasiale Form multiprofessioneller Teams. Zur Umsetzung des Konzepts fordert der SPhV zusätzliche Ressourcen für die Gymnasien, darunter ein zusätzliches Lernjahr für die Schüler am bisher achtjährigen Gymnasium im Saarland.
„Das achtjährige Gymnasium im Saarland war und ist eine Erfolgsgeschichte. Heute stehen wir vor neuen Herausforderungen. Diesen Herausforderungen wollen die Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium mit einem schüler- und sachgerechten Konzept begegnen – und dieses Konzept heißt: Gymnasium Plus“, resümiert Marcus Hahn, der Vorsitzende des SPhV die intensive fachliche Diskussion seines Verbandes.
Gymnasium Plus ist aus Sicht des Philologenverbandes auch eine Reaktion auf falsche Akzentsetzungen in der Schulpolitik der letzten Jahre. „Die Schulpolitik im Saarland verweigert unter dem Vorwand der sogenannten „Gleichwertigkeit“ seit Jahren eine sach- und schülergerechte Weiterentwicklung unserer Schulform. Deshalb haben die Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium jetzt selbst die Initiative ergriffen und die vielen Vorschläge und Forderungen, die in der Vergangenheit stets ungehört blieben, zu einem schlüssigen Gesamtkonzept gebündelt“, so Marcus Hahn weiter.
Daneben fordert der Saarländische Philologenverband praktikable und vor allem rechtssichere Vorgaben für den online-Unterricht sowie einen sachgerechten Ausgleich für die Mehrbelastungen der Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien, die Schüler gleichzeitig im Präsenzunterricht und in online-Angeboten unterrichten.