Junge Menschen müssen ihren eigenen Weg finden und erfolgreich gehen

    Deutscher Realschullehrerverband und Deutscher Philologenverband betonen gemeinsam die Vielfalt der Bildungswege in Deutschland und fordern hohe Qualität des Abiturs und des Realschulabschlusses

    Anlässlich des heutigen 4. Süddeutschen Realschultages in Ulm äußern sich die Bundesvorsitzenden des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, und der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbandes, Jürgen Böhm, zur vorgestellten INSA-Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Mittelständischen Wirtschaft (BVMW) und des VDR.

    „Die Menschen in Deutschland haben längst erkannt, dass der Weg über einen Realschulabschluss und eine duale Berufsausbildung sehr erfolgreich ist und in eine aussichtsreiche und angesehene Karriere münden kann“, ist Jürgen Böhm überzeugt. Eltern und Wirtschaft werten die Realschule als stabile Säule der mittleren Bildung. Sie sei es, die zuverlässig und kompetent auf Beruf und weiterführende Bildungswege vorbereite und die eklatante Fachkräftelücke schließen könne.

    Davon ist auch Susanne Lin-Klitzing überzeugt: „Das Abitur ist einer von vielen möglichen Schulabschlüssen in unserem differenzierten Schulsystem. Seine speziellen Ziele sind die Wissenschaftspropädeutik, Studierfähigkeit und vertiefte Allgemeinbildung. Studierfähigkeit ist kein allgemeines Bildungsziel für alle, die Berufsfähigkeit sollte gleichwertig daneben stehen!“

    Dies werde auch durch eine bundesweite INSA-Studie bestätigt, die der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) in Auftrag gegeben hat: Demnach sind etwa drei Viertel der befragten Bevölkerung der Meinung, dass die Realschule wieder aufgewertet werden muss und zwei Drittel meinen, dass dem Realschulabschluss zu Unrecht weniger Anerkennung gezollt wird als dem Abitur. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel bestätigen die Antworten, dass die Bevölkerung erkennt, dass jeder Abschluss seine Berechtigung hat und auf Augenhöhe gesehen werden sollte: 90 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Handwerk ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft ist. Außerdem denken 86 Prozent, dass auch in Handwerksberufen eine gute Karriere möglich ist und gut die Hälfte meint, dass heutzutage zu viele Schüler Abitur machen.

    Nur ein Schulwesen, das alle Schularten als gleichwertig anerkennt, dabei aber die Differenzierung und individuelle Förderung nach Talenten nicht außer Acht lässt und so die Anliegen und Bedürfnisse der Eltern und Schüler ernst nimmt, kann eine zukunftsorientierte Ausbildung gewährleisten.

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