DPhV kritisiert Gleichmacherei verschiedener Lehrämter aus ökonomischen Gründen in Hamburg

    Der Deutsche Philologenverband äußert sich entsetzt über die Pläne des Hamburger Senats, eine einheitliche Lehramtsausbildung für die Lehrkräfte an Gymnasien und Stadtteilschulen zu schaffen.

    Mit dieser offensichtlichen Gleichmacherei zweier grundverschiedener Schularten mit je spezifischem Bildungsauftrag auf dem Weg über die Lehrerbildung reiht sich Hamburg in die unrühmliche Reihe der beiden anderen bildungspolitisch defizitären Stadtstaaten Bremen und Berlin ein“, sagte die Vorsitzende des Verbandes, Susanne Lin-Klitzing, in einer ersten Stellungnahme. Der Bedeutung Hamburgs als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort sei ein differenziertes Schulwesen und eine dementsprechende differenzierte Lehrerausbildung angemessen, nicht das Gegenteil, ergänzte Lin-Klitzing.

    Die Lehrerausbildung richtet sich sinnvollerweise an den Zielen der jeweiligen Schularten aus. Das wird hier – entgegen der Empfehlung der wissenschaftlichen Expertenkommission – aufgegeben. Zudem zeigen die Ergebnisse in den verschiedensten bundesweiten Vergleichsstudien von Schulleistungen, dass die Länder mit einem guten Differenzierungssystem erfolgreicher sind.

    „Ich fordere die verantwortlichen Politiker der Hansestadt Hamburg dringend auf, die jetzt bekannt gewordenen Pläne zu stoppen und in eine echte zukunftsweisende Lehrerausbildung zu investieren. Abgesehen davon bleibt auch nur so die Vergleichbarkeit der Lehrämter Hamburgs und seiner Lehramtsstudierenden mit denen der Mehrzahl der anderen Länder erhalten“, machte Lin-Klitzing deutlich.

    „Wir sind eins mit der Hamburger Elternschaft, so wie damals gegen den politisch gewollten und dann verhinderten Übertritt erst nach Klasse 6, so auch heute gegen die Einführung einer Einheitslehrerausbildung und für die differenzierte, schulartspezifische Lehramtsausbildung und behalten uns öffentlichkeitswirksame Maßnahmen vor!“

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